Neubau, MFH
2021
Am Blümlimattweg 15 in Thun entstand das schweizweit erste Mehrfamilienhaus mit einem Untergeschoss aus Holz. Das Gebäude ist zudem das Living Lab des Forschungsprojektes DeepWood und hat innovative bauphysikalische Ansätze.
Das Projekt
In Thun entstand ein Mehrfamilienhaus voller Innovationen. Im gesamten Haus mit 5 Wohneinheiten wurde kein Beton und kein Stahl verbaut - auch im Keller nicht. Auf einer 160 mm dicken Dämmplatte liegen Brettsperrholzplatten auf. Eine Schwarzdämmung ummantelt das Holz für den Feuchteschutz. Die Innenwände sind nicht tragend ausgebildet, Stützen und die Aussenwände tragen die Bodenplatte aus Brettsperrholz. So ist der Keller sehr nutzungsflexibel und kann, dank des angenehmen Raumklimas aufgrund des sicht- und spürbaren Holzes, vielseitig genutzt werden. Das Haus in Thun ist zudem das Living Lab des Forschungsprojekts DeepWood zusammen mit der Hochschule Luzern und der Berner Fachhochschule. Mit DeepWood werden die Planungsmethoden Building Information Modeling (BIM) weiterentwickelt.
Die Bauweise
Das Untergeschoss ist ein massiver Holzbau aus Brettsperrholzplatten. TS3-Fugen ermöglichen die Erstellung von grossflächigen Platten, Geschossdecken ohne Querbalken und Untergeschosse aus Holz. Die Aussenwände in Holzrahmenbauweise sind bestens gedämmt, das ermöglicht den Verzicht auf eine Heizung. Bei diesem Gebäude gibt es daher kein konventionelles Heizsystem.
Die Herausforderung
Beim Blümlimattweg wurden erstmals bei einem Bauprojekt 45 Grad TS3-Gehrungsfugen vergossen. Erfahrungen damit hatte TS3 erst aus Forschungsprojekten. Eine weitere Herausforderung dieses Projektes waren die kalten Temperaturen beim Verguss. Eigens dafür wurden Winterbaumassnahmen entwickelt. Die Fugen wurden lokal geheizt.
Baudaten
Architektur
HLS Architekten
8004 Zürich
Bauherrschaft
Yamanakako AG
3600 Thun
Holzbauingenieur
Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG
8006 Zürich
Holzbau
Stuber & Cie. AG
3054 Schüpfen